Liebe Patientinnen, liebe Patienten,
eine Situation wie wir sie heute erleben ist eine nie dagewesene Katastrophe.
Die gute Nachricht vorweg
80% aller Patienten haben ein Einsehen und sagen nicht benötigte Termine ab
80% aller Praxen und Kliniken haben reagiert und den Betrieb (weitestgehend) eingestellt.
Wir haben in Deutschland entschieden, dass wir dem Massensterben nicht tatenlos zu sehen wollen.
Und wir verfügen in Deutschland über fantastische Reserven und Infrastruktur.
Ebenso erleben wir derzeit eine ungeahnte Welle der Mitmenschlichkeit und der Empathie.
Das ist Weltweit einmalig.
Nur, 80% Teilnahme sind nicht ausreichend diesen Kampf zu gewinnen!
20% an Kliniken und Praxen (egal ob ärztlich oder nicht ärztlich) verweigern sich den notwendigen Maßnahmen.
Schlimmer noch: Sie riskieren ihr eigenes und fremdes Leben, unsere Freiheit und unsere Demokratie!
Ich habe für meine Klinik sehr frühzeitig die Schließung beschlossen.
Tagtäglich erlebe ich seitdem, dass Patienten sich bei uns beschweren und woanders Termine vereinbaren.
Allein Heute:
- Brustvergrößerung in Kürze in einer privaten Klinik am Hohenzollerndamm
- Bauchdeckenstraffung in einer privaten Klinik in der Friedrichstrasse
- Bruststraffung in einem Krankenhaus in Charlottenburg
- Psychologische Schülerbetreuung in Potsdam
- Fettabsaugen in Berliner Praxis
- Vorgezogene Schrittmacherkontrolle bei Beschwerdefreiheit
- Darmspiegelung ohne Verdacht
- Aufsuchen einer Arztpraxis für eine Krankschreibung / Wiederholungsrezept
- Augenlidstraffung in Berliner Praxis
- Krampfadern in Potsdam
- Zahnimplantate in Berlin
Und die Liste kann ich weiterführen.
Weshalb Sie sich nur in sehr dringenden Fällen / Notfällen sich operieren lassen sollten
1. Lebensgefahr
Jede Operation schwächt Ihre Abwehrkräfte. Das Virus befindet sich überwiegend im Mund- und Rachenraum. Besonders gefährlich wird es in der Lunge. Auch wenn es noch nicht wissenschaftlich belegt ist: Mit einer unnötigen Vollnarkose transportieren sie das Virus aus dem Mundraum in die Lunge. Sie begeben Sie sich somit in Lebensgefahr.
Gehen sie davon aus, dass von den Beatmungspatienten min. ¾ versterben werden. Und die Überlebenden werden fast alle bleibenden gesundheitlichen Schäden behalten.
Eine Beatmungstherapie ist kein Vergnügen und hoch gefährlich für alle Beteiligten
- Gefahr für Ihre Familie und Freunde
In Krankenhäusern und Praxen treffen sie gehäuft auf diverse gefährliche Keime, nicht nur Corona.
Sie riskieren, dass Sie sich unbemerkt anstecken und anschließend jemanden ungewollt infizieren. Jemanden der vielleicht über unbekannte Vorerkrankungen verfügt und für den solch eine Ansteckung hoch gefährlich sein kann. Und wenn ihre Familie zeitverzögert erkrankt haben Sie in der Zwischenzeit unbemerkt weitere Freunde infiziert
- Gefahr für das Pflegepersonal
Auch wenn Sie kein Fieber haben, keinen Husten und keine Riechstörung kann es durchaus sein, dass Sie das Virus verbreiten. Ebenso ist derzeit nicht sicher geklärt, ob einzelne genesene Patienten nicht doch das Virus weiterverbreiten. Und wir benötigen jede Pflegekraft. Die Pflegekräften brauchen keinen Applaus, sondern Kraft und Gesundheit.
4. Ressourcen schonen
Aktuell mangelt es an Vielem. Klopapier, aber auch Schutzausrüstung und sogar Medikamente.
Besonders bei Narkosemittel werden Anästhesisten aufgerufen möglichst auf ältere, schlechter verträgliche Narkosemittel umzusteigen.
Für mich ist es unerträglich, wenn derzeit immer noch wertvolle Ressourcen unnötig verschwendet werden. Ihre Angehörigen könnten die Nächsten sein, welche auf diese Medikamente benötigen.
5. „mein Arzt hat aber gesagt, es wäre Safe…“
Informieren Sie sich. Lesen Sie. Hören sie Radio. Schauen Sie Fernsehen. Fragen sie „Dr.Google“
Entscheiden Sie selbst. So schwierig ist das nicht!
6. „mein Arzt hat aber gesagt, es wäre medizinisch notwendig“
Der Begriff „medizinisch notwendig“ ist sehr umfassend. Und vieles was medizinisch Notwendig ist, kann dennoch einige Wochen warten.
7. „die Behörden erlauben es doch“
Nur weil etwas nicht explizit verboten ist, ist es zulässig. Wir sind ein föderalistischer Staat.
In jedem Bundesland formuliert ein anderer Beamter. Und manch einer drückt es klar und deutlich aus. Und in manchem Bundesland versteht man nicht, was gemeint ist.
Und die Behörden haben derzeit alle Hände voll zu tun, so dass nicht alle Belange rechtzeitig berücksichtigt werden.
Das entbindet weder die Krankenhäuser, die Praxen noch die Patienten sich selbst zu informieren und verantwortlich zu entscheiden. Und aktuell gibt es nur eine richtige Entscheidung:
Alles was Warten kann, muss Warten.
Weshalb ich das Ganze hier schreibe.
Heute haben in Europa die ersten Universitäten beschlossen, frühestens im Oktober zu öffnen!
Eine Quarantäne bis Oktober halten wir weder gesundheitlich, psychisch noch wirtschaftlich bis Oktober aus. Keiner hält das aus!
Und da ist es wahrlich nicht zu viel verlangt, wenn die Anfangs erwähnten 20% ihren Egoismus sein lassen. Diese 20% und wir alle werden nicht bis Oktober durchhalten. Also wir müssen zeitweiligen Verzicht ausüben damit wir eine Chance haben in einigen Monaten zur Normalität zurück zu kehren. Sagen Sie unnötige Termine ab. Reduzieren Sie den Praxis- und Klinikbetrieb auf das Minimum. Riskieren Sie kein Menschenleben aus Egoismus oder aus wirtschaftlichen Zwängen.
Ihr
Dr.med. Daniel Panzer