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Da das Thema sehr umfangreich und der folgende Text sehr langist , haben wir für Sie eine kurze  Zusammenfassung erstellt:

  • Brustvergrößerungen mit Brustimplantaten verursachen keinen Krebs
  • Brustkrebsvorsorge ist auch mit Brustimplantate möglich
  • Brustkrebsrisiko bei Brustvergrößerung mit Eigenfett und Stammzellen sind bislang ungeklärt
  • OP-Technik kann evtl. die Prognose von Brustkrebs beeinflussen

Einleitung Brustvergrößerung und Brustkrebs

Brustkrebs ist eine der häufigsten Tumorerkrankungen. Durch die rechtzeitige Entdeckung oftmals mit guten Heilungschancen, weshalb es viele Früherkennungsprogramme gibt. Im Netz finden sich sehr viele Beiträge zu dem Thema Brustkrebs. Fast alle behandeln die selben Fragestellungen. Sie beruhigen aber wirklich hilfreich sind die meisten Beiträge nicht. Dabei gibt es durchaus einige Aspekte, welche Frau zumindest mal gehört haben sollte. Da es sich um ein wichtiges Thema handelt, gilt wie für alle medizinischen Themen: Medizin ist nicht immer eine exakte Wissenschaft. Die Erkenntnisse aus der Medizin unterliegen einem ständigen Fluss und Veränderungen. Was heute gilt kann morgen falsch sein. Vieles ist oftmals nicht nachprüfbar und basiert nur auf theoretischen Überlegungen. Jeder Einzelne ist individuell. Verlauf, Schicksal und Heilung können bei jeder Person unterschiedlich sein. Alles nachstehende ist an den medizinischen Laien adressiert und möglichst verständlich verfasst worden. Es gibt meine persönliche Meinung wieder. Los geht es!

Dr. med. Daniel Panzer

Können Brustimplantate Krebs verursachen?

Nach heutigem Stand verursachen Silikonimplantate namhafter Hersteller weder Brustkrebs noch andere Formen von Krebs. Diesbezüglich wurden rückblickend zahlreiche Studien durchgeführt. Immer wieder in der Diskussion ist, ob Silikonimplantate eine sehr seltene Form von Lymphknotenkrebs, dem anaplastischen großzelligen Lymphom (ALCL), verursachen können. Aufgrund der Seltenheit konnte bislang kein gesicherter Zusammenhang bewiesen werden.

Interessant auch deswegen, da es bezüglich Krebs unerheblich ist, ob die Brustimplantatfüllung aus Silikon oder Wasser bestehen. Wahrscheinlich kann man nicht einmal einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Silikonunterarten und Krebs herstellen. Dies dürfte derzeit jedoch erneut unter starker Beobachtung stehen. Grund ist der PIP Skandal. Hier hat der Hersteller aus Kostengründen Bausilikon als Füllung für seine Implantate genutzt. Bei Silikonimplantaten müssen Füllung und Hülle aber exakt aufeinander abgestimmt werden. Wahrscheinlich kam es deshalb zu einem vermehrten Platzen der PIP Brustimplantate.

Da Nicht-Kohäsives-Silikon verwendet wurde, liefen diese Implantate des öfteren aus und verursachten dann entsprechende Beschwerden. Aufgrund des günstigen Preises waren PIP Brustimplantate sehr beliebt. Insofern könnte es sein, dass man in einigen Jahren Aussagen zu einzelnen Silikonarten und Krebsformen treffen kann. Dies betrifft jedoch nicht die zugelassenen Silikone namhafter Hersteller.

Alle Termine finden direkt in unserer Klinik in Berlin Steglitz statt. Von der Beratung über die Operation bis zur Nachsorge.

Kann ich mit Brustimplantaten zur Krebsvorsorge?

Ja, können und sollten Sie auch. Unabhängig von der Frage nach der gegenwärtigen Diskussion um die Sinnhaftigkeit. Ich bin der Ansicht, es ist Sinnvoll. Die detaillierte Diskussion, zB. Röntgenstrahlungen bei einzelnen Genmutationen lasse ich hier außen vor, da dies für Fachleute ist. Ebenso die anderen Aspekte. Bin aber überzeugt davon, dass in einigen Jahren die Indikationen differenzierter gestellt werden.

Können Brustimplantate die Krebsvorsorge beeinflussen?

Wir empfehlen Ihnen im ärztlichen Bereich offen damit umzugehen. Die Kollegen in Deutschland unterliegen der Schweigepflicht. Leider hat Ulla Schmidt die ärztliche Schweigepflicht eingeschränkt. Aber kein Kollege wird ungefragt ihre Geheimnisse hinausposaunen. Es macht durchaus Sinn, wenn zumindest Ihr Gynäkologe Bescheid weiß. Besser noch, wenn er eine Kopie vom OP-Bericht und den Brustimplantat-Ausweis erhält. Spätestens beim Brustkrebsscreening sollten Sie die Kollegen vor Ort informieren. Hilfreich kann es dann sein, wenn die Kollegen dann auch über die Lage, Form, Größe, evtl. sogar über die angewendete OP-Technik informiert werden.

Können Brustimplantate durch Mammographie platzen?

Möglicherweise Ja. Brustimplantate sind weitestgehend Röntgendicht, d.h. sie erschweren das durchdringen von Röntgenstrahlen durch das Gewebe. Andererseits wird bei der Mammographie die Brust von „Oben“ nach „Unten“ durchstrahlt und nicht wie bei einer Lungenaufnahme quer durch den Brustkorb. Durch Brustimplantate nach einer Brustvergrößerung wird die eigentliche Brustdrüse angehoben. Denkbar ist somit auch, dass vereinzelt nach einer Brustvergrößerung eine Mammographie leichter durchgeführt werden kann. Wahrscheinlich heben sich im Alltag die einzelnen Faktoren gegenseitig auf, so dass bislang keine eindeutige Aussage getroffen werden kann.

Verhalten bei der Brustkrebsvorsorge nach einer Brustvergrößerung

Nein. Dies sind mehr theoretische Überlegungen. Zumindest ist mir kein wirklicher Fall von geplatzten Brustimplantaten neuerer Generation von namhaften Herstellern bekannt. Da bei einer Mammographie die Brustdrüse möglichst vollständig zwischen zwei Platten „gepresst“ wird, wäre dies bei schlecht produzierten Implantathüllen denkbar. Bei den neueren Brustimplantaten wäre aber selbst dies unbedenklich, da ein kohäsives Gel verwendet wird. Ähnlich wie bei Gummibärchen, wenn Sie diese aufschneiden können diese nicht auslaufen.


 

Beeinflusst die Lage von Brustimplantaten die Krebsvorsorge?

Wahrscheinlich Ja. Es gibt zumindest Hinweise, dass bei subglandulär platzierten Brustimplantaten evtl. Tumore früher erkannt werden könnten. Dies aber nicht durch Mammographie sondern durch Tastbefunde. Wahrscheinlich üben einige Tumore durch ihr Wachstum einen, erst durch ein Brustimplantat spürbaren Druck aus. Erwartet wurde eigentlich, dass aufgrund der Lage unter dem Muskel platzierte Brustimplantate besser abschneiden würden. Da sich diese bei einer Mammographie weniger im Strahlengang befinden. Allerdings relativieren sich Ergebnisse, so dass auch hier bislang keine Empfehlung, allenfalls Überlegungen, abgegeben werden können.


 

Kann die OP-Technik Brustkrebs beeinflussen?

Auch wenn mir hier keine Studien bekannt sind, gibt es einige durchaus bedenkenswerte Überlegungen hierzu. Neben der eigentlichen Differenzierung, „Welchen Brustkrebs habe ich?“ ist auch das Staging, „in welchem Stadium befindet sich der Brustkrebs?“ für die Behandlung sehr wichtig. Eine wichtige Schlüsselrolle spielt hierbei der/die sogenannte(n) Sentinel Wächterknoten. Beim Brustkrebs befindet sich dieser Lymphknoten in der Nähe der Achselhöhle. Sollte der Brustkrebs streuen, so sind diese Wächterlymphknoten meist zuerst befallen. Eine sehr verständliche Erklärung gibt es hier: Netdoktor – Wächterlymphknoten Entfernung.

Bei der axillaren Brustvergrößerung wird der Zugang für das Brustimplantat eben in dieser Region eingesetzt. Theoretisch besteht eine große Gefahr, diese Wächterlymphknoten bei der Brustvergrößerung zu beschädigen. Hierdurch könnte eine evtl. genaue Diagnose bei einem später auftretenden Brustkrebs erheblich erschwert werden. Obgleich die Brustvergrößerung über den axillaren Zugang ästhetisch meist fantastische Ergebnisse aufzeigt, sehen viele plastische Chirurgen dieser Operationsmethode äußerst kritisch. Gleiches auch bei der Injektormethode. Diese OP-Technik ist äußerst elegant und beeindruckend. Allerdings wird hier der gleiche Zugangsweg über die Achsel gewählt, weshalb sich auch diese, eigentlich minimal invasive Brustvergrößerung, nicht durchsetzt.


 

Kann die Implantathülle Brustkrebs beeinflussen?

Hier sind mir bislang keine Unterschiede bekannt. Wahrscheinlich ist es unerheblich ob die Hüllen von Brustimplantaten mit Polyurethan beschichtet wurden oder nicht. Sollten in der Zukunft evtl. neue Beschichtungen für Implantathüllen eingeführt werden, so wäre hier zumindest Zurückhaltung angebracht. Denkbar wäre z.B. Beschichtungen aus der Nanotechnologie.


 

Tumorrisiko bei Brustvergrößerungen mit Eigenfett

Ein zunehmender Trend, welcher beim Thema Brustkrebs eindeutig angesprochen werden muss. Brustvergrößerungen mit Eigenfett erfreuen sich derzeit hoher, stets zunehmender Beliebtheit. Vom Ansatz her hat die Methode Brustvergrößerung mit Eigenfett einen gewissen Charme. Körpereigenes Fettgewebe an der einen Stelle zu entnehmen und an der anderen Stelle zu implantieren ist verlockend. Zumal es in der Medizin durchaus üblich ist mit eigenem Gewebe zu rekonstruieren. Beinvenen werden am Herzen eingepflanzt. Haare gespalten. Sehnen verpflanzt. Und auch nach einer Tumorchirurgie werden die Brüste durch die Rückenmuskulatur rekonstruiert. Wie oft diese Methode inzwischen angewendet wird, kann keiner sagen. Nicht einmal Schätzungen sind derzeit möglich. Verlässliches Zahlenmaterial gibt es hierzulande nicht und wird es wahrscheinlich auch nie geben. Da keine Medizinprodukte verwendet werden, kann man auch seitens der Industrie keine Schätzung über die Anzahl der durchgeführten Operationen abgeben. Es gibt auch keine Meldepflicht zu dieser OP- Technik. Trotzdem gibt es einige elementare Unterschiede zu anderen Transplantationen mit körpereigenem Gewebe!

  1. Mit allen oben genannten Verfahren werden schwere Defekte aus medizinischen Gründen therapiert. Die Sicherheitsanforderungen an ästhetische Eingriffe sind sehr viel höher zu stellen.
  2. Man unterscheidet heute verschiedene Fettsorten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Fett ist nicht gleich Fett.
  3. Die Brustdrüse sind sehr empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen und verfügt leider über ein hohes Entartungsrisiko. Extreme Vorsicht ist deshalb geboten, wenn fremde Substanzen im Bereich der Brustdrüse ausprobiert werden.

Die Fachgesellschaften lehnen Brustvergrößerungen derzeit per se nicht ab aber die Fachgesellschaften betonen unisono, dass es hierzu Studien und Beobachtungen bedarf. Besonders deutlich war die Stellungnahme der britischen plastischen Chirurgen auf ihrer Tagung 2014 in Glasgow.

„Brustvergrößerungen mittels Eigenfett haben deshalb derzeit noch den wertefreien Status von Experimentalchirurgie“

Quelle: Fat transfer to Breast – Baaps


 

Tumorrisiko bei Brustvergrößerungen mit Stammzellen

Stammzellen sind omnipotente Zellen. Sie können sich noch zu allen Arten spezialisierter Zellen verändern. So möglicherweise auch zu Tumorzellen. Aufgrund der hohen Empfindlichkeit bei Veränderungen der Brustdrüse, sollte man einer Brustvergrößerung durch Stammzellen äußerst skeptisch gegenüber stehen. Ist bei Brustvergrößerung durch Eigenfett in den nächsten 5-10 Jahren mit möglichen Empfehlungen oder gar Richtlinien zu rechnen, unter welchen Bedingungen eine Brustvergrößerung durch Eigenfett akzeptiert werden kann, ist bei Brustvergrößerung mit Stammzellen wohl eher mit einem negativem Votum innerhalb der kommenden Jahrzehnte zu rechnen.

Stand Januar 2017

Ein ausführliches und intensives Beratungsgespräch ist bei einer Operation unerlässlich. Der behandelnde Chirurg muss dabei auf Ihre Sorgen und Wünsche eingehen. Nur so kann ein optimales Ergebnis erzielt werden.

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