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Die Kapselfibrose ist eine überschießende immunologische Reaktion auf die im Körper eingebrachten Fremdkörper. Sie wird am häufigsten nach der Implantation von Brustimplantaten, zwecks einer Brustvergrößerung beobachtet. Betroffen können aber auch Patienten nach Einsetzen eines Herzschrittmachers oder anderer Geräten sein. Hierbei wird durch Fibroblasten überschüssiges Bindegewebe gebildet. Solche Fibrosen können in allen Organen vorkommen. Zum Beispiel bei einer Leber- oder Lungenfibrose ist nicht immer eine Implantation eines Fremdkörpers ursächlich. Je nach Umfang der Veränderung können sie eine krankhafte Beeinträchtigung erreichen. Die genauen Ursachen von Fibrosen und auch deren Therapie sind bislang nur ansatzweise geklärt. Das gilt auch für die die Kapselfibrosen nach einer Brustvergrößerung, obwohl die Brustvergrößerung zu den bewährtesten Operationen in der plastischen Chirurgie gilt.


 

Häufigkeit einer Kapselfibrose nach einer Brustvergrößerung

Waren früher bis zu 30% aller Patientinnen einer Brustvergrößerung durch Kapselfibrosen betroffen, hat es durch die Fortschritte der Medizin inzwischen eine erhebliche Verringerung gegeben. Soweit in der Literatur vergleichbar werden aktuell durchschnittliche Zahlen von 5-7% nach einer Brustvergrößerungen angegeben. Viele erfahrene Operateure und Zentren können dabei deutlich geringere Prozentzahlen vorweisen. Die Zahlen sind nur sehr schwer vergleichbar, da es unterschiedliche Formen der Ausprägung von Kapselfibrosen gibt. Auch beobachten viele Operateure selten bis gar keine Kapselfibrosen, weil der Großteil der plastischen Chirurgen im Schnitt „nur“ eine Brustvergrößerung pro Woche durchführen. Tipp: Wenn ein Operateur angibt, er habe noch keine Kapselfibrose beobachten können, so könnte dies evtl. ein Hinweis auf seine OP-Häufigkeit sein.


 

Ursachen einer Kapselfibrose nach Brustvergrößerung

Die möglichen Ursachen für eine Kapselfibrose nach einer Brustvergrößerung kann man inzwischen als multifaktoriell ansehen. Als relativ gesichert vermutet man:

Oberfläche der Brustimplantate

Zwei wesentliche Designveränderungen haben zu einer erheblichen Verringerung der Kapselfibrosen geführt. Zum einem ist das die Einführung von texturierten Oberflächen, zum anderen die Einführung mehrschichtiger Implantathüllen. Durch mehrschichtige Implantathüllen kann das sogenannte Bleeding der Silikonfüllung, das Durchwandern von Silikon durch die Hülle massiv reduziert werden. Bleeding stellt bei den heutigen Markenherstellern kein Problem mehr dar. Die Nutzung von Brustimplantaten mit texturierten Oberflächen ist auch für einzelne Operationstechniken bedeutsam. So ist z.B. bei der sogenannten Injektionstechnik eine gute Gleitfähigkeit Voraussetzung um das Brustimplantat für die Brustvergrößerung durch eine überdimensionierte Spritze zu quetschen. Mit texturierten Implantatoberflächen ist dies kaum möglich.

Sorgfältige Blutstillung

Einigkeit herrscht, dass eine optimale Blutstillung das Risiko einer Kapselfibrose vermindert. Dazu gehört auch, dass evtl. sich später ansammelndes Blut wieder nach außen abgeführt wird. Deshalb legen sehr viele plastische Chirurgen, auch wenn es kaum geblutet hat, vorsichtshalber Drainagen an.

Veranlagung zur Kapselfibrose

Möglicherweise könnten einige Frauen eine Veranlagung zur gehäuften Bildung von Kapselfibrosen nach Brustvergrößerung haben. Der Mechanismus ist unbekannt. Auffallend ist jedoch, dass es einzelne Frauen gibt welche wiederholt unter Kapselfibrosen leiden, welche sich zuweilen erst nach Jahren ausbilden.

Alle Termine finden direkt in unserer Klinik in Berlin Steglitz statt. Von der Beratung über die Operation bis zur Nachsorge.

Platzierung des Brustimplantates

Eine Platzierung unterhalb des Brustmuskels scheint die Häufigkeit einer Kapselfibrose enorm zu verringern.

Axilläre Brustvergrößerung

Es hat den Anschein, als ob Brustvergrößerungen via axillaren Zugang gehäuft zu Kapselfibrosen führen könnten. Mögliche Ursache könnte die dichte natürliche Keimbesiedelung der Axilla sein.

Brustvergrößerung durch die Brustwarze

Dieser sogenannte transmammiläre Zugangsweg, welcher ebenfalls nahezu narbenlos verheilt könnte ebenfalls gehäuft mit Kapselfibrosen vergesellschaftet sein. Auch hier sind gehäufte Mikroinfektionen denkbar und damit eine mögliche

Weitere Ursachen für Kapselfibrosen nach Brustvergrößerungen

Zunehmend wird die Möglichkeit von winzigen Mikroinfektionen diskutiert. Dabei vermutet man, dass es einzelnen Bakterien gelingt an der Grenze zwischen Implantat und Gewebe zu überleben und sich später zu vermehren. Man postuliert, dass sofern die Körperabwehr nicht erfolgreich verläuft, sich ein Biofilm ausbildet welcher die immunologische Reaktion hervorruft und letztendlich zur Bildung einer Kapselfibrose führt. Diese Bakterien müssen nicht immer ursprünglich aus dem OP-Gebiet stammen, sondern könnten sich bereits vorab im Körper aufgehalten haben. Unser Körper ist ohnehin sehr dichtbesiedelt von Mikroben. Wir wären ohne diese Organismen gar nicht überlebensfähig. Und nur die wenigsten Mikroben bilden ein Krankheitsbild aus.


 

Auf dieser Seite erwarten Sie in Zukunft noch Themen zu folgenden Themen:

  • Einteilung der Kapselfibrosen nach Brustvergrößerung
  • Häufigkeit von Kapselfibrosen nach Brustvergrößerung
  • Behandlung einer Kapselfibrose nach Brustvergrößerung
  • Alternative Behandlung einer Kapselfibrose nach Brustvergrößerung
  • Therapiekosten einer Kapselfibrose

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