Das sollte Frau lieber nicht passieren, Implantate von XXX

Erfahrung mit Brustimplantaten von Laboratoire Arion

Sie wollen wissen, weshalb ich so drastische Worte zu den Brustimplantaten von Laboratoire Arion wähle?

Der Grund ist eigentlich relativ einfach. Seit meinem 16ten Lebensjahr bin ich, abgesehen von Studium und Urlaub, im OP.

Da bekommt man schon Einiges zu sehen. Und so auch an dem Tag, als einer unserer Belegärzte, seines Zeichen Facharzt für plastische Chirurgie, bei seiner eigenen Patientin für eine Brustvergrößerung Brustimplantate von Laboratoire Arion einsetzten wollte.

Gelang dies auch bei der ersten Seite problemlos, so nicht bei der zweiten Seite. Dieser plastische Chirurg entnahm das Brustimplantat von Laboratoire Arion aus der sterilen Umverpackung, und unglaublich, kaum hatte er das Brustimplantat angefasst, zerplatzte dieses Brustimplantat von Laboratoire Arion in seiner Hand. Er hatte noch nicht einmal angefangen, dieses Brustimplantat einzusetzen. In seiner Hand, nur durch anfassen.

Nun bestehen Brustimplantate heute aus kohäsiven Silikongel, d. h. es läuft oder tropft kein Silikonöl aus, vergleichbar mit flüssigem Kerzenwachs bei einer brennenden Kerze. Aber sobald er das Brustimplantat anfasste, quoll das Silikongel aus der defekten Implantathülle. Und sobald er das Brustimplantat auf den Instrumentiertisch  zurücklegte nahm das Brustimplantat seine ursprüngliche Form wieder an.

Zum Glück, angesichts der unzähligen Implantatformen, hatten wir ein vergleichbares Implantat eines bekannteren Herstellers parat. Dies ist keine Selbstverständlichkeit, sondern war pures Glück. So konnte zumindest die Brustvergrößerung erfolgreich beendet werden.

Weshalb ich diesen Vorfall so ausführlich berichte, sind nachstehende Punkte

• So etwas darf nicht passieren
  Dies sagt sich so leicht. Im OP gibt es schlichtweg Nichts, aber auch wirklich Nichts was an Undenkbarem passiert.
  Und auch wenn ich solch einen Fehler noch bei keinem anderem Brustimplantathersteller gesehen habe, ausschließen will ich nicht, dass dies auch bei anderen Herstellern passieren könnte.
• Die Reaktion vom Aussendienst
  In vergleichbaren Fällen wird sofort, noch während der OP der Aussendienst verständigt. Desöfteren gibt es dann spontane Lösungen. Zum Beispiel ist der Aussendienst ohnehin im Bezirk und hat Ersatz im Kofferraum oder der Aussendienst hat Zugriff auf den zentralen Datenbestand und kann sofort einschätzen, ob innerhalb von Minuten aus einer anderen Klinik Ersatz beschafft werden kann, oder, oder, oder…
• Die Reaktion vom Hersteller, Laboratoire Arion
  Üblich ist es auch, dass ein Hersteller nach solch einem Malheur Kulanz zeigt. Sprich, der Hersteller übernimmt die Mehrkosten. Laboratoire Arion wollte bislang von alldem nichts wissen! Keine Kostenbeteiligung oder ähnliches. Nichts außer dem „Angebot“ ein Ersatzexemplar zur Verfügung zu stellen. Solch ein Verhalten ist absolut untypisch. Man hat den Patientinnen und auch den beteiligten Kollegen in solch einer Situation zu unterstützen und zu helfen. Dies allein schon aus moralischen Aspekten.

Zusammenfassendes Fazit:

Das mal ein Brustimplantat defekt ist, darf nicht sein. Ich will aber nicht ausschließen, dass dies auch einem anderem Hersteller widerfahren könnte. Die Reaktion der Firma hingegen empfinde  ich als indiskutabel. Deshalb kann ich Patienten und Ärzten derzeit leider nur abraten.

Einführung in die Brustvergrößerung

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